Ijmuiden – Häfen

Vielen Brandungsanglern dürften die langen Hafenmolen von Ijmuiden nicht unbekannt sein. Wo sonst gelangt man an der niederländischen Küste schon auf einfachstem Wege an tieferes Wasser, das in Wurfweite liegt. Aber nicht nur die Molen sind für Angler interessant, auch im Hafen tummeln sich die Fische. Besonders im Sommer fallen einem die riesigen Meeräschenschwärme ins Auge.

Wer es gezielt auf die Dicklippen abgesehen hat, dürfte im Hafen von Ijmuiden ein wahres Mekka finden. Auch Spinnangler kommen an den großen Schleusenkomplexen auf ihre Kosten. Vor allem wenn sich das Wasser beim Schleusen in Bewegung setzt, gehen Wolfsbarsche dicht am Ufer auf die Jagd. Hier bringen die gängigen Kunstköder krumme Ruten, egal ob Topwater oder eine Etage tiefer. Kleiner Tipp: Wenn das Rauben in Ufernähe nachlässt, sollte man ein paar Würfe mit Vibrationbaits (Lippless Crankbaits) wagen. Oft kann man mit den tauchlippenlosen Wobblern noch den ein oder anderen Wolfsbarsch zum Anbiss überreden. Die Topspots des Ijmuidener Hafens findet man nicht nur direkt an den Schleusen, auch an den Enden der Inseln ist bei abgehendem Wasser mit Wolfsbarschen zu rechnen. Eine der Inseln ist dank dem Einsatz des niederländischen Angelverbands ausschließlich den Anglern zugänglich. Seeseitig ist das Angeln lizenzfrei, wer jedoch einen Vispas besitzt, sollte die ersten hundert Meter landeinwärts mit der Brandungsrute unter die Lupe nehmen. Im Sommer ist dort mit Seezungen und im Winter mit Wittlingen zu rechnen.

Europoort Hafen

Ein Seehafen der seines Gleichen sucht. Nicht nur seine Größe ist atemberaubend, auch der Fischreichtum scheint hier enorm. Im Winter stehen Dorsch, Wittling und Plattfisch auf dem Plan der Brandungsangler, im Sommer erfreuen Wolfsbarsch, Seezunge, Hornhecht, Makrele und einige Überraschungsfänge wie Glatthai die Herzen der Angler. Viele verbinden mit dem Angeln am Europoort das Molenfischen vom Pier von Hoek van Holland. Doch begrenzt man seine Angelei nur auf diese lange Hafenmole, entgeht einem die Vielfalt und das Fangglück, das der Hafen zu bieten hat. Ein guter Anlaufpunkt für Brandungsangler ist die Landzunge bei Rozenburg, dort hat man die Möglichkeit im Nieuwe Waterweg oder im Calandkanaal zu fischen. Weitere sind der Beerkanaal, der Yangtze- und Prinsessenhavens, der neue Bad- und Sportstrand und der sogenannte Papegaaienbek (Papageienschnabel) –  alles exzellente Brandungsreviere. Die für Spinnfischer interessanten Spots ziehen sich durch den gesamten Hafen, und zwar in Form der Steinschüttung, die das Ufer befestigt.

Dort streifen die Wolfsbarsche umher und jagen oft direkt vor den Füßen der Angler. Kleiner Tipp: wo Brutfische in Massen auftreten, sind die Wölfe nicht weit. Jedoch sollte man die wichtigste Regel beim Angeln auf Wolfsbarsch hier im Hafen besonders beachten: Immer mobil bleiben und die Spots des öfteren wechseln, denn nicht zu jeder Zeit jagen Wolfsbarsche direkt am Ufer. Ich picke mir für einen Tag mindestens drei Spots heraus, die ich im Wechsel aufsuche. Lassen sich am letzten keine Wolfsbarsche überlisten, beginne ich wieder beim ersten. Ist das tiefe Fahrwasser in Wurfweite, können Makrelen und Hornhechte für Abwechslung Sorgen.

Spots zum Spinnfischen finden sich am: Nieuwe Waterweg, Calandkanaal, Beerkanaal, Yangtze-  und Prinsessenhaven oder an der sogenannten Stenen Glooiing im Mündungsbereich. Alle gängigen Kunstköder für Wolfsbarsch können hier zum Erfolg führen. Ich bevorzuge fast ausschließlich Wobbler, aufgrund ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit. Bei einer aktiven Köderführung haben Wobbler die Nase vorn, was auch bei den Wolfsbarsche gut ankommt. Entweder nur stetig eingeholt, getwicht bzw. gejerkt oder im Eiltempo durch das Wasser gepflügt. Der Wobbler hat, was den Fangerfolg bei den Wölfen betrifft, meist die besten Karten.

Nieuwe Waterweg, Finte Fun am „Light Tackle“

Rund Mitte Juli bis Ende August, steht am Nieuwe Waterweg diese Maifischart auf dem Wunschzettel der Fliegen- und Spinnfischer. Auf den Buhnen ab Höhe der Sturmfluttore bei Rozenburg (in Richtung Nordsee), stehen die Flusenwerfer und die Blech- bzw. Plastikschmeißer Schulter an Schulter, um sich den kleinen Luftakrobaten zu widmen. Kleine Streamer, leichte Löffel und kleine Wobbler stehen in der Gunst der Maifische. Fliegenruten der Klasse 5/6 und leichte Spinnruten (WG:-30g) reichen für diesen Spaß allemal. Die Führungsweise der Kunstköder gestaltet sich simpel: nach dem Auswerfen schnell den Streamer einstrippen bzw. den Wobbler oder das Blech zügig einholen.

Wenn ein Schwarm in Ufernähe kommt, gibt es krumme Ruten. Doch nicht jeder Fisch bleibt bis zum Landgang am Haken. Beim Tanz an der Wasseroberfläche verabschiedet sich der ein oder andere Minitarpon, wie er in den Niederlanden genannt wird. Die beste Angelzeit beginnt ca. 1 1/2 Stunden nach Wasserhöchststand, dann fallen auch die Buhnen des Nieuwe Waterwegs trocken. Um einen Buhnenplatz zu ergattern, sollte man frühzeitig am Wasser sein, doch auch direkt vom Ufer aus ist das Angeln auf Finte möglich.