Ansitz Angeln

Mit Geduld und Ruhe auf den Anbiss warten… das hat schon was von Meditation.

Das Ansitz Angeln ist wohl eine der ältesten Angelmethoden. Sozusagen die ursprünglichste Form des Angelns. Nach dem Auslegen der Grund- oder Posenmontage wartet der Angler geduldig auf den Anbiss. Er konzentriert sich auf die untergehende Pose oder das Zucken der Rutenspitze beim Grundangeln. Auch wenn man vom Begriff „Ansitz Angeln“ darauf schließen könnte, es muss nicht immer im Sitzen passieren. Stehend wie beim Brandungsangeln oder liegend wie bei den Karpfenfans, die ihre Montage auch oft eine gesamte Nacht auslegen, spricht man vom Ansitz Angeln.

Die Tageszeit spielt keine Rolle, wenn es ums Ansitzen geht. Häufig spricht man jedoch auch vom Nachtansitz. Es ist mehr von der Fischart abhängig, die man beangeln möchte oder von der Jahreszeit. Z.B. wann welche Fische eher nach Sonnenuntergang aktiv werden. Beide Fischarten, ob Fried- oder Raubfisch können beim Ansitz Angeln gefangen werden. Dabei werden hauptsächlich natürliche Köder verwendet.

Die Barbe ist unser Zielfisch beim Ansitzangeln am Rhein.

Stippen

Beim Stippen mit der Kopfrute (Angel ohne Rolle), ist der Angelplatz durchorganisiert. Da man auf einer Angelplattform sitzt, muss man seine Utensielen immer dicht beieinander haben. Kescher und Setzkescher auf der einen Seite, Futter und Angelköder auf der anderen. Kleinteile werden in die Box (Sitzkiepe) auf der man sitzt untergebracht.

Teig, Kartoffel, Wurm, Made, Mais oder Köderfisch

Ansitz Angeln ist Angeln mit natürlichen Ködern. Teig, Kartoffel, Made und Mais bringt Karpfen, Barben und andere Friedfische an den Haken. Auf Barsch, Aal und größere Friedfische wird mit Wurm gefischt. Der Raubfisch wie Zander, Hecht und Wels mag gern fischige Köder, als Ganzes oder in Fetzen geschnitten.

Als Bissanzeiger dienen Posen, Rutenspitzen oder elektronische Bissanzeiger. Sie finden je nach Zielfisch, Angelart oder Gewässer ihren Einsatz. Unter den Rubriken Bissanzeiger erkläre ich, worauf es ankommt und was man beachten muss.

Döbel

Was gehört an den Angelplatz?

Voran eine entsprechende Sitzgelegenheit in Form eines Klappstuhls, einer Karpfenliege, eines Angelkoffers oder einer Kiste (Sitzkiepe).

  • wenn die Köderbox leer ist, ist der Angeltag gelaufen (u.a. Maden oder Wurmdose), also Köder in ausreichender Menge mitnehmen.
  • Angelutensilien wie Posen, Bleie (bzw. Schrot oder Duschlaufbleie), Haken (auch in fertig gebundener Form) und benötigte Kleinteile (Wirbel, Posenstopper, Perlen, etc.) in ausreichender Menge mitnehmen.
  • Vorgeschriebene Angelausrüstung wie Kescher, Fischtöter, Maßband und Messer gehören in Deutschland immer mit ans Wasser.
  • Dem Wetter entsprechende Kleidung / Schirm / Karpfendome oder Brandungszelt.

Ein vollgeladenes Handy leistet im Notfall gute Dienste, ist aber auch für ein eindrucksvolles Foto schnell zur Hand.

Ein Barbe im Drill, gut das alles bereit zur Landung liegt und ein Angelbuddy beim anlanden des Fisches helfen kann.

Worauf sollte man am Angelplatz besonders achten?

Unauffällig, leise und bedacht. Das sind drei Grundsätze die beim Ansitzangeln eine gewisse Priorität besitzen. Das bedeutet, wie bei vielen anderen Angelarten auch, nicht gleich direkt ans Wasser oder an die Uferböschung vorlaufen. Lieber beim ersten Check des Angelplatzes ein wenig Distanz halten. Wenn möglich, den gewählten Angelplatz am besten ein paar Tage vorher in Augenschein nehmen. Nicht immer stehen die Fische weit draußen, oft befinden sich ihre Unterstände oder Futterplätze dicht am Ufer.

  • umgefallene Bäume, die mit ihrer Krone im Wasser liegen bieten gute Versteckmöglichkeiten für Fische.
  • Ufernahe Seerosenfelder können gute Angelplätze sein.
  • Ränder von sogenannten Krautfeldern (Algenteppiche) sind ebenfalls gute Angelplätze.
  • Gibt es vom Ufer her sichtbare Löcher oder abfallende Kanten am Gewässergrund?
  • An großen Flüssen bieten sich Buhnen an, diese Steinschüttungen sollen das Ufer schützen und die Fließgeschwindigkeit der Flüsse abbremsen. Für uns Angler sind das gute Angelspots.