Die Angelrolle

Die Angelrolle, sozusagen der mechanische Motor beim Angeln, spielt beim Angeln mit beringten Ruten eine äußerst wichtige Rolle. Neben dem Aufwickeln und bewahren der Angelschnur auf der Rollenspule übernimmt sie einen wichtigen Part beim Drill größerer Fische und trägt noch maßgeblich zur Wurfweite bei.

Die Schnurreserve auf der Rollenspule dient nicht nur der Wurfweite, sondern ermöglicht auch dem Fisch beim Drill lange und weite Fluchten. Das Ganze im Zusammenspiel mit der Rollenbremse und der Belastungsgrenze der eingesetzten Gerätschaften und Materialien wie Rute, Schnur und die Montage mit Köder. Ohne die Belastungsgrenze von den Materialen zu überschreiten oder die Schnur und die Montage zu sprengen, kann der Fisch lang genug ausgedrillt werden, um ihn dann zu landen.

Ein wichtiger Aspekt beim Rollenkauf sollte die Qualität der Rolle sein. Oft preisen Händler die Anzahl der Kugellager einer Rolle an und verschweigen die Qualität der Verarbeitung. Mit Stationär- oder Multirollen der Firmen SHIMANO oder Daiwa z.B. macht man im Grunde nichts verkehrt – egal in welcher Preisklasse. Abgesehen von der Qualität der Kugellager sollte man auf folgende Merkmale achten:

  1. Rollengetriebe
  • Ein ruckfreies Einholen der Schnur sollte stets gegeben sein. Gerade beim Spinnfischen ist das ein wichtiger Aspekt, da der Köder immer wieder ausgeworfen und eingeholt wird. Das Getriebe sollte daher eine gewisse Stabilität besitzen.
  • Bei Rollen mit einer hohen Übersetzung bzw. großem Schnureinzug (eine Rollenumdrehung ca. 1m Schnur) bedeutet dies eine höhere Belastung des Rollengetriebes. Deshalb ist hier die Qualität des Materials und der Verarbeitung  wichtig.
  1. Rollenbremse
  • Um Schnurbruch oder ein Aussschlitzen des Fisches im Drill zu vermeiden, sollte die Rollenbremse stets „ruckfrei“ arbeiten.
  • Die Rollenbremse sollte man fein justieren können, um dem Fisch viel Widerstand im Drill bieten zu können. Jedoch sollte man immer die Tragkraft der Montage (Schnur, Knoten, Vorfach, etc.) im Auge behalten. Zu viel Widerstand kann einen Schnurbruch nach sich ziehen.
  1. Schnurwicklung auf der Rollenspule
  • Eine gleichmäßige, saubere Schnurverlegung auf der Rollenspule ist das A & O. Ungleichmäßig oder wellig verlegte Schnurwicklung führt zu „Perückenbildung“ und mindert die Wurfweite.

Rollentypen

Im Grunde unterscheidet man in drei Grundkategorien

  1. Stationärrollen

Unterschiedliche Modelle kommen bei den verschiedenen Angelmethoden zum Einsatz (Brandungsrollen, Matchrollen, Spinnrollen, Karpfenrollen… ). Stationärrollen werden nach Rollengröße, Art der Bremsen (Front- oder Heckbremse, Kampfbremse, Freilauf) und dem Schnurfassungsvermögen unterschieden.

  1. Multirollen

Auch sogenannte Multirollen werden heute nach den unterschiedlichen Angelarten unterteilt. Sie finden ihren Einsatz im Salzwasser (z.B. für große Tiefen, beim Schleppfischen: dem sogenannten Trolling u.a, auf Lachs und Meerforelle) oder im Süßwasser beim Angeln mit großen Ködern oder Techniken, die eine Multirolle (hier Baitcaster) erfordern.

  1. Fliegenrollen

Spezielle Rollen für das Fischen mit der Fliegenrute. Klassisch für das Angeln an Bächen auf Forelle und Äschen. Heutzutage wird das Fliegenfischen auch in fast allen anderen Bereichen der Angelei eingesetzt.