Snaps (Karabiner)

Der eine oder andere wird diese Situation am Wasser kennen, man ist mit seinem Angelkumpel unterwegs und es beißt ordentlich. Nur fängt der eine deutlich besser und auch größere Fische. Wenn man selbst der Besserfänger ist und der gute Kumpel das Nachsehen hat, möchte man ihn ja eigentlich auch am Fangspaß teilhaben lassen. Man geht sogar so weit und überlässt ihm seinen Erfolgsköder, doch es läuft nicht besser. Selbst bei fast identischer Köderführung werden die Fänge nicht mehr, wie bei einem vorher selbst. Diese Situation hab ich mittlerweile des öfteren erlebt und wer mich kennt, weiß das ich es nicht bei einem ‚ Kommt mal vor ‚ belassen kann und forsche nach warum es so schlecht läuft. Bei einem Vergleichstest kam mein Angelkumpel und ich der Sache etwas näher. Wir fischten mit den gleichen Köder und fast identischer Köderführung. Dabei viel auf  das mein Wobbler deutlich mehr Aktion an den Tag legte als der von meinem Angelkumpel. Beim genaueren Hinsehen entpuppte sich der kleine aber entscheidende Unterschied zur Montage meines Angelkumpels. Wir fischten mit kleinen, schwebenden (suspending) Minnows und twitchten sie fröhlich vor uns hin. Nur meiner flankte auffallend heftiger, als der von meinen Angelkumpel. Er hatte ihn mit einem ’normalen‘ Snap an die Schnur geknotet. Dieser war deutlich dickdrähtiger und hatte eine spitzere Öse. Anscheint mochten die größeren Barsche das heftigere Spiel meines Minnows mehr. An den dickdrähtigen Snap liefen die kleinen Minnows sehr schwerfällig und tauchten in bei den Spinnstops mit dem Kopf voran an statt an seinem Platz zu verharren (schweben). Was wohl eher unnatürlich auf die alten Barsche wirken musste. Sie verfolgten nur den Minnow mit Abstand um dann nach ein paar Metern wieder abzudrehen.

Manchmal sind es mehr die kleinen Dinge, die über den Fangerfolg entscheiden. Vor allem beim Fischen ‚den teuren‘, Japan – Wobblern, entwickelt für die aktive Angelei und nicht nur für das einfache Einholen. Die kleinen Kunstwerke aus dem Land der aufgehenden Morgensonne, sind  durchdachte Werkzeuge für den eingefleischten Spinnangler. Die fast 20€ teuren Wobblern werden oft als reine ‚Geldmache‘ angesehen, denn die meisten Angler fischen sie wie ihre Altbewerten und sind dann natürlich von ihrem Denken überzeugt das auch das alte Material genau so gut fängt. Da es sich aber um präzise Werkzeuge handelt, läuft der teure Wobbler genau so schlecht wenn man ein schweres Tönnchwirbel wie beim fischen mit alten Blinker verwendet. Hat man sich schon für diese Investition entschieden sollte man auch sich im Klaren sein das diese Werkzeuge nur funktionieren wenn auch das restlich Tackle-Setup dem angeglichen ist.

Den Wobbler an der Schnur zu befestigen ist nicht ein – wie, sonder eher ein womit. Es gibt viele verschiedene Arten diese auch auf sinngemäßer Weise zu tun. Eine der wohl bekanntesten Verbinung für ’normal‘ Wobbler ist in Zusammenarbeit mit Technikern eines Herstellers und zu dem damaligen Zeitpunkt bekannten Angler entstanden. Der berühmte Rapalaknoten, er ist eine Weiterentwicklung Anti-Slip-Knoten. Dieser Verbindungsknoten eignet sich hervorragend für das fischen mit ‚gewöhnlichen‘ Wobbler, mit groben Bewegungsmuster. Diese sind eher gedacht für das ‚cast & retrieve‘ (Auswerfen und Einholen).

Viele Hersteller liefern die Wobbler auch mit einem Splitring an der Tauchschaufel aus. Daran wird nicht wie viele meinen noch ein zusätzlicher Snap ein gehangen, sondern die Haupt oder Vorfachschnur angeknotet. Für viele Wobbler wäre diese Doppelverbindung mit einem Snap etwas zu viel des Guten. Die zwei ‚losen‘ Verbindungen nehmen dem Wobbler die Aktion, wirken so zusagen entgegengesetzt und lassen z.b. beim Twitchen das aufreizenden Spiel des Wobblers verpuffen.

Die mittlerweile gängiste Art ist den Wobbler mit eine ‚Snap‘ (Karabiner) an die Hauptschnur zu befestigen. Der Snap wird einfach an die Hauptschnur oder dem Vorfach geknotet und in die Öse des Wobblers gehangen. Dieser ermöglicht so ein schnelles wechseln der Köder. Ein weiterer Vorteil, aufgrund der großen Öse hat der Wobbler freies Spiel und kann bei einer aktiven Führung sein verführerisches Köderspiel perfekt entfalten. Doch nicht alle Snaps, eigenen sich auch für alle Wobbler.

Normale ‚Duolock‘ Snaps sind aus der Tacklebox der Spinnangler nicht mehr wegzudenken. Für Köder die eher ein grobes Laufmuster besitzen, wie Shads (Gummifische), Spinnerbaits, große Crankbaits, normale Wobbler, etc. Wird es schon etwas filigraner, mit kleineren, schwebenden (suspending) Jerkbaits oder Minnows die man durch leichtes twitchen zum leben erwecken kann, sind dickdrähtige Snaps echte Spielverderber. Kleine, schwebenden Baits sind meist so beschwert das sie waagerecht im Wasser stehen. Mit ein paar Gramm zu viel an der Tauchschaufel tauchen sie häufig mit dem Kopf voran, und der ‚Suspending-effekt‘ ist dahin.

Aber auch beim Angeln mit ‚Topwaterbaits‘ (Oberfächenköder), Stickbaits oder Popper ist es vorteilhafter einen leichteren Snap zu wählen. Machen sie mal den Selbstversuch, sie werden es schon beim führen der Stickbaits od. Popper merken. Allein die Auftauchphase verkürzt sich deutlich. Der Köder ist somit wieder schneller einsatzbereit will man z.B. ein flüchtendes Fischlein an der Wasseroberfläche imitieren.

Ein Spielverderber für leichte ‚Duolocksnaps‘ sind große, kraftvolle Fische (Hecht, Wolfsbarsch,…). Die im Drill endwickelte Hebelkraft lässt im unglücklichen Winkel die kleinen Häkchen der Snaps aufspringen. Um nicht Abstriche beim Köderspiel in kauf zu nehmen und auf schwere Snaps  wechseln zu müssen, bieten sich leichte ‚Crosslocksnaps‘ an. Aufgrund ihrer Form liegt die Tragkraft im Verhältnis zur Größe und Gewicht deutlich höher. Auch ein Aufhebeln ist bei diesen Snaps kaum möglich.

Nicht immer sind es die großen Dinge die beim Fangen den entscheidenden Unterschied ausmachen und man schon fast verzweifelt, warum es beim Angelkumpel deutlich besser läuft.