6 Tipps zum Angeln auf Zander
1. Allgemeine Tipps zu den Angelplätzen
Zander bevorzugen eine harte Grundstruktur. Weicher bzw. schlammiger Grund werden in der Regel gemieden. Über welchem Grund wir gerade fischen, können wir wenn der Köder auf den Grund auftrifft durch die Köderübertragung (beim Fischen mit Gummifisch zum Beispiel) gut im Rutenblank spüren. Ist der Köder deutlich in der Rutenspitze zu spüren, wenn er auf den Grund tippt, dann stehen wir richtig. Bleibt die Rückmeldung aus und die gespannte Schnur fällt beim Absinken des Köders im Zeitlupentempo zusammen, sollten wir den Spot wechseln. An großen Fließgewässern ist die Spotsuche deutlich einfacher: So genannte Buhnen, lange Steinschüttungen, die die Strömungsgeschwindigkeit abbremsen, sind hervorragende Spots. Tagsüber finden wir die Zander an der Strömungskante, die sich zwischen den Buhnenenden entlang zieht. In der Dämmerung und der Dunkelheit kommen die Zander oft dicht an die Steinschüttungen. Im Winter ziehen sich die Zander in die tieferen Bereiche zurück, oder verlegen ihr Jagdrevier in angrenzende Seen oder Häfen. Sie folgen den Futterfischen in wärmere Wasserschichten.
In Seen sind es die Kanten, an denen es von Flachwasserbereichen in tiefere übergeht. Umso steiler die Kante, umso besser der Spot. Mit einem Echolot ist das Auffinden solcher Kanten spielend einfach. Ohne Echolot müssen wir die Zeit der Absinkphase des Köders beachten (je länger = je tiefer).
2. Welches Gerät?
Eine Rute mit einer straffen Aktion ist ideal für das Angeln mit Gummiködern. Die Längen variieren zwischen 2,10m für das Angeln vom Boot, Kajak oder Bellyboot. Vom Ufer her sind es dementsprechend längere Ruten um die 2,70m. Fischen wir mit Wobblern, sollte man auf weichere Ruten (regular fast oder medium) zurückgreifen. Das Wurfgewicht ergibt sich durch das Gewicht der Köder bzw. Montage mit denen/der wir fischen wollen.
3. Welche Schnur / Montage?
Beim Fischen mit Gummiködern ist ein direkter Kontakt zum Köder bzw. zur Montage nötig. Diesen erzielen wir ausschließlich mit einer geflochtenen Schnur. Die Tragkraft der Schnur ist von einigen Faktoren abhängig, die wir abwägen müssen.
Hier eine kleine Orientierungshilfe:
- Ködergröße & Ködergewicht =Tragkraft <12kg
- sind weitere Fischarten zu erwarten wie z.B. Hechte oder fischen wir im Krautfelder =Tragkraft <18kg + Stahlvorfach
- Distanz, ohne Unterwasser-Hindernisse, kleine Köder (15g Jigkopf, 10cm Gummifisch) = dünne Schnüre= Tragkraft +/- 8 kg
An die geflochtene Schnur, knote ich grundsätzlich noch ein Stück Fluorocarbonvorfach, um die geflochtene Schnur vor Beschädigung zu schützen und um noch etwas Dehnung und Puffer zur dehnungsarmen, geflochtenen Schnur zu verschaffen. Zusätzlich verwende ich noch ein dünnes Stahlvorfach, um vor eventuellen Hechtattacken gewappnet zu sein.
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4. Welche Köder?
Standardmäßig fische ich schlanke Gummifische in 10 und 12cm, in der kalten Jahreszeit können die Gummifische mitunter auch 15cm lang sein. Für die lauen Sommerabende kommen dann auch mal flachlaufende Wobbler (Minnows) an die Rute. Eine langsame Köderführung ist dann ein Muss.
5. Welche Farben?
Schaut man in meine Köderbox, verhält sich die Farbwahl mittlerweile in 80% natürliche Dekore und 20% auffällige Farben (u.a UV aktiv). Vor einigen Jahren war es noch 50/50, da die Flüsse immer klarer werden, bleiben die auffälligen Farben oft in der Box.
6. Welche Köderführung?
Bei der klassischen Gummifisch/Jigkopf-Montage: Jiggen im Frühjahr/Sommer, Faulenzen wenn es kälter wird und eher eine passive Köderführung im Winter. Passiv heißt den Köder mal länger am Grund verweilen lassen als normal, dann kurz mit 2 Kurbelumdrehungen wieder beschleunigen. Man sollte dabei auf den Schnureinzug der Rolle achten. Mit einer Umdrehung kann je nach Rolle 50-100cm Schnur pro Kurbelumdrehung eingeholt werden. Im Winter ist weniger mehr, da sollte der Köder maximal einen halben Meter weit hüpfen. Vom Boot her ist dann das Vertikalangeln direkt unter der Rutenspitze die beste Taktik den Zander ans Band zu locken. Einfach die Rute ein paar Zentimeter anheben, so dass der Köder etwas über dem Grund schwebt. Dann langsam wieder ablassen und das Ganze wiederholen. Jetzt ist Zeitlupentempo angesagt, da die Zander bei der Jagd Energie sparen müssen.
Kleiner Tipp: Stellen die Zander auf stur und verwehren jeden Köder, ist das Carolina-Rig (s. Barsch) oft die passende Antwort. Diese kann man jiggen oder faulenzen.
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