Topwater – Oberflächenköder
Die Angelei mit Oberflächenködern wie Popper oder Stickbaits ähnelt mehr einem Krimi als einer entspannten Angelei, bei der man mal nur die Seele baumeln lassen kann. Mal kommt die Attacke aus dem Nichts, mal schwimmen sie dem Köder nur ein Stück hinterher, bevor sie es sich dann doch überlegen, zuzuschnappen. Oder sie sind so gierig, dass sie den Oberflächenköder mehrmals attackieren, oft den Köder verfehlen und letztendlich dann kurz vor unseren Füßen am Haken hängen. Und das alles endet dabei oft mit einer wahren Explosion an der Wasseroberfläche und einem darauf folgenden Drill an der krummen Rute.
Oberflächenköder werden in folgende Kategorien eingeteilt: -Stickbaits Mit seiner pregnanten Zigarrenform ist er der Klassiker unter den Oberflächenködern. Er hat den sogenannten ‚walk the dog‘ salonfähig gemacht. Mittlerweile können die modernen Stickbaits viel mehr, als nur im ‚Zickzack‘-Kurs über die Wasseroberfläche flitzen. Sliding: der Stickbait schwimmt lange Bahnen. Diving: Man lässt den Stickbait kurz abtauchen. Skipping: Durch schnelles Einholen hüpft er wie ein flaches Steinchen über die Wasseroberfläche. Slow Death: Alles geschieht im Zeitlupentempo. Nach dem Auswerfen die Schnur leicht straffen und den Stickbait 3-4 Sek. regungslos an der Wasseroberfläche ruhen lassen. Nach dem ersten, leichten Schlag mit der Rutenspitze wieder kurz ruhen lassen. So den Stickbait bis zu den Füßen führen. Oft kommen die Attacken während der Ruhephase oder während des Schlages mit der Rutenspitze. Dieser Führungsstil hat sich bei langsam abebbender Gezeitenströmung bewährt. Vor allem nach der heftigen Strömung bei Springflut ist diese Führung an Übergängen vom Flachwasser ins Tiefe sehr erfolgreich.
Von Links nach Rechts: Semipopper (Pencilpopper), Popper, Stickbait
Je nachdem wie die Gewichte im Inneren des Stickbaits angebracht sind, fallen die unterschiedlichen Führungsstile beim Animieren mit der Rutenspitze sehr unterschiedlich aus. Auch die Aktion des Rutenblanks spielt hier eine wesentliche Rolle. Ob ich jetzt mit einem „fast-action“, „fast-regular“ oder „regular“ Blank fische. Daher heißt es, ausprobieren und immer wieder ausprobieren, wie sich der Stickbait bei unterschiedlich starken Schlägen mit der Rutenspitze verhält. Ich bevorzuge eine Rute mit einem ‚regular‘ Blank. Da wir häufig in der Gezeitenströmung fischen, nimmt die etwas weichere Rutenspitze beim Schlagen den Strömungsdruck vom Stickbait. Er lässt sich so auch einfacher kontrolliert führen. -Popper Die konkav geformte Mulde am Kopf des Köders sorgt für das pregnante Ploppgeräusch. Popper eignen sich hervorragend für raue See. Eine langsame Köderführung mit Stopps von mehreren Sekunden bringt oft die ersehnte Attacke. Aber meist sind es die kleineren Wölfe, die dem Plopp nicht widerstehen können. Moderne Popper lassen sich aufgrund der präzisen Gewichtsverteilung im inneren des Poppers auch ‚walk the dog‘ führen. Beim nächsten Mal einfach mal ausprobieren.
Von Links nach Rechts: Semipopper (Pencilpopper), Popper, Stickbait
Der Semipopper ist das Bindeglied zwischen einem echten Popper und einem Stickbait. Er sendet je nach Führungsstil visuelle als auch akustische Reize aus. Manchen Semipoppern kann man wie dem Popper ein Plopp entlocken, andere schlagen mit der flachen Kopfpartie nur auf das Wasser. Nur den ‚Walk the dog‘ haben alle in petto. Je nach Form und Bauweise besitzen einige ausladende Seitwärtsbewegungsmuster, die gut für eine langsame Köderführung sind, andere kann man nur zu kurzen Sprüngen animieren, was besonders dann erfolgreich ist, wenn die Wölfe aktiv nach Beute jagen. – Crawler Crawler (Deutsch = Krauler) – der Köder imitiert ein Insekt, das ins Wasser gefallen ist und anfängt mit den Flügeln zu flattern – (kraulen). Wenn man den Köder in Bewegung setzt, vibrieren seine Kunststoffflügel und er beginnt mit Kraulbewegungen über die Wasseroberfläche zu paddeln. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man die Köder wie in Zeitlupe über die Wasseroberfläche führt.