Das Angeln mit Spinnerbaits ist in Deutschland immer noch sehr wenig verbreitet. Eigentlich verwunderlich, denn dieser Ködertyp hat doch einige entscheidende Vorteile gegenüber anderen Ködern. Der Spinnerbait wird ursprünglich in Amerika für die Schwarzbarschangelei verwendet hauptsächlich für die Angelei in Seen und Flüssen mit dichter Gewässervegetation, bei der normale Köder wie Wobbler oder Gummifische an ihre Grenzen stoßen.
Neu ist dieser Ködertyp allerdings nicht, im späten 18. Jahrhundert legte John J. Hildebrandt den Grundstein der heute bekannten Spinner und Spinnerbaits. Alles hatte wohl mit einem Silbergroschen begonnen, den der ambitionierte Angler mit einem Haken versehen hatte und so Fische fing. Weiter experimentierte er mit sich im Wasser drehenden Metallblättchen, ähnlich den heutigen Spinnern. In den nachfolgenden Jahren wurden aus dem mehrblättrigen Hildebrandt-Spinner der Spinnerbait wie man ihn heute kennt.
Spinnerbaits bestehen aus einer angewinkelten Drahtachse. Am oberen Ende befinden sich ein oder mehrere Spinnerblätter. Am unteren Ende ist ein Einzelhaken mit Bleikopf angebracht, der meist mit Gummifransen (auch Skirt genannt) garniert ist. Die Drahtachse macht den Spinnerbait nicht nur unverkennbar, sie schützt den Haken auch vor lästigem Grünzeug. Bei anderen Ködern fürs Spinnfischen in krautreichen Gewässern wird der Haken im Inneren des Körpers verborgen. Das mindert aber die Chancen, einen Fisch sauber zu haken. Nicht so beim Spinnerbait:
Der Haken liegt frei, und trotzdem setzt sich dort kaum Kraut fest. Im Grunde soll der Spinnerbait einen Kleinfischschwarm imitieren und so auf den Jagdtrieb der Räuber setzen. Jedoch aufgrund der Druckwellen die der Spinnerbait beim Einholen aussendet, sind es eher so genannte „Reaction Strikes“ die den Fisch an den Haken bringen. Mit diesen „Reaction Strikes“ ist das Verbeißen eines Störenfriedes aus dem eigenen Revier gemeint. Es lohnt sich daher den Spinnerbait auch in krautfreien Zonen einzusetzen. Aber auch im Winter kann ein Spinnbait der Jokerköder sein, wenn die Räuber lethargisch am Grund ruhen, ein echter „Wachrüttler“ sozusagen. Ein Nachteil der Spinnerbaits ist die starre Metallachse, sie provoziert ab und an Fehlbiss. Bis auf Hechte besitzen unsere heimischen Räuber im Gegensatz zu den Schwarzbarschen eher kleine Mäuler.
Formen der Blätter (Bades)
Es gibt zwei klassische Formen der Spinner – Blätter (Blades) . Einmal das schlanke „Willow Blade“ und das „Colorado Blade“. Der erste Spinnerbait, mit dem“ Willow Blade“, erzeugt aufgrund seiner Form etwas weniger Druckwellen unter Wasser wie das „Colorado Blade“. (Auf den Darstellungen sind die oberen Blätter gemeint)
Führung!
Slow & Steady Retrieve
Die wohl erfolgreichste und auch denkbar einfachste Variante um einen Spinnerbait zu führen. Auswerfen, den Spinnerbait auf die gewünschte Einsatztiefe sinken lassen und anschließend langsam und kontinuierlich wieder Einholen. Bei dieser Technik entfalten Spinnerbaits ihr ganzes Können und bieten einem darüber hinaus oftmals heftige Einschläge die wie aus dem Nichts kommen.
Fast Retrieve
Oder auch ‚Burnen‘ genannt, ist eine Technik die müde Räuber aus der Reserve locken kann. Ähnlich wie beim Slow & Steady Retrieve wird der Spinnerbait nach dem Auswerfen auf die gewünschte Lauftiefe gebracht. Anschließend heißt es „Kurbeln was die Rolle hergibt!“ – Gerade Spinnerbaits mit dem Soft-Wire-Konzept eignen sich für diese Technik hervorragend, da die gegenläufig drehenden Blades auch bei sehr hoher Einholgeschwindigkeit eine sehr stabile Laufbahn gewährleisten und der Soft-Wire sich nur soweit zusammenfaltet, dass die Blätter den Haken nicht berühren.
Pullen
Beim Pullen geben wir dem Spinnerbait nach Erreichen der Einsatztiefe gleichmäßige und langgezogene Beschleunigungen mit der Rute, um ihn anschließend wieder kontrolliert absinken zu lassen.