Bei der Herstellung von Angelschnüren mit der Bezeichnung Fluorocarbon ist Polyvinylidenfluorid (kurz PVDF) das Ausgangsmaterial.
Fluorocarbon besitzt eine geringere Reißfestigkeit (ca. 90%) als Angelschnüre aus Polyamid, jedoch eine bessere Abriebfestigkeit aufgrund der Härte des Materials.
Im Vergleich zu Angelschnüren aus Polyamid nimmt Fluorocarbon weniger Wasser auf: Fluorocarbon 0,01%, Polyamid 4-10%
Fluorocarbon liegt mit einem Lichtbrechungsindex von 1,40 dem des Wassers (1,33) sehr nah und wird daher als nahezu unsichtbar im Wasser angepriesen. Es eignet sich hervorragend als Vorfachschnur für sehr scheue Fische im klaren Wasser, wie z.B. dem Zander oder der Schleie. Aufgrund der hohen Abriebfestigkeit ist sie auch widerstandsfähiger beim Fischen in der Nähe von scharfkantigen Steinen. Da es jedoch keinesfalls „bissfest“ ist, sollte man bei Fischen wie z.B. dem Hecht Vorsicht walten lassen. Entweder man verwendet ein Fluorocarbonvorfach mit einem hohen Durchmesser (mind. 1,00mm) oder man greift besser gleich zum Stahlvorfach, das den scharfen Zähnen eindeutig besser Paroli bieten kann.
Aufgrund der geringen Wasseraufnahme gegenüber den Polyamid Schnüren behält die Fluorocarbon Schnur nahezu 100% ihrer Tragkraft. Jedoch ist die Knotenfestigkeit im Vergleich zu der Polyamid Schnur deutlich geringer. Bei trockener Schnur und einem Schlaufenknoten hält sie nur rund 80% der Tragfähigkeit gegenüber der Polyamid Schnur.
Die Dehnung der Fluorocarbon Schnur ist deutlich geringer als bei Polyschnüren. Nach einer hohen Belastung/Streckung zieht sich die Fluorocarbon Schnur schlechter wieder zusammen in die Ausgangsposition. Sie neigt zum Kringeln, sprich der Memory-Effekt ist gegenüber der Poly größer.
Die Lebensdauer der Fluorocarbonschnur ist deutlich höher, selbst nach Jahren zeigt sie kaum Alterungsspuren. Sie ist auch unempfindlicher gegenüber UV Strahlung.