Baitcaster
Baitcaster-Multirollen werden im Gegensatz zu den normalen, großen Multirollen überwiegend zum Spinnfischen eingesetzt. Hier wird der Köder nicht wie beim Meeresangeln einfach nur heruntergelassen, sondern geworfen (engl.: to cast). Diese Rollen unterscheiden sich zu den normalen Multirollen wie folgt:
Bremssysteme
Um einem Überdrehen der Spule beim Auswurf entgegenzuwirken, wird die Spule durch eine zusätzliche Fliehkraft- bzw. Magnetbremse abgebremst.
Zentrifugalbremse od. Fliehkraftbremse
Die Bremskraft der Fliehbremse entsteht durch die Fliehkräfte, die durch das Drehen der Rollenspule beim Auswurf entstehen. Je schneller sich die Rollenspule dreht, desto stärker wirkt die Bremskraft der Fliehbremse.
Magnetbremse
Die Magnetbremse greift, im Gegensatz zur Fliehkraftbremse, erst am Ende des Auswurfs ein. Da sich die Geschwindigkeit des Köders am Ende des Auswurfs verringert, würde ohne zusätzliches Abbremsen eine ungewollte Schnurverwicklung entstehen, besser gesagt ein Schnurstau an der Schnurführung.
Die „Daumenbremse“
Diese Bremse gehört nicht zum verbauten Bremssystem. Da die Baitcaster auf den Ruten montiert werden (Stationärrollen hängend), wird mittels Daumen der Schnurabzug abgebremst. Viele Baitcasterprofis reduzieren die verbauten Bremssysteme auf ein Minimum an Bremswiderstand, man behilft sich dann der Daumenbremse. Der Daumen wird am Ende des Auswurfes auf die Spule gelegt und bremst somit den Schnurabzug. Profis erlangen so weitere Wurfdistanzen.
Was muss ich beim Fischen mit einer Baitcaster Rolle beachten?
- Fische ich nur mit schweren Ködern (20g oder mehr) oder möchte ich eher mit leichten Ködern (selbst unter 10g) fischen? Dann sollte ich mir allerdings eine qualitativ hochwertige Baitcaster zulegen, denn nur diese besitzen eine sehr leichte
- Linkshänder fischen mit Rechtshand-Modellen, Rechtshänder mit Linkshand-Modellen. Die Modelle beziehen sich auf die „Kurbelhand“.
- Spezielle Baitcasterruten sind meist um die 1,80 – 2,40m lang
- Im Gegensatz zum Fischen mit der Stationärrolle sollte sich der Köder vor dem Auswurf näher an der Rutenspitze befinden (ca. 40cm).
- Für Anfänger gilt: Übe den Auswurf erst mit schweren Ködern, diese sind leichter zu kontrollieren. Wenn man sich sicher fühlt, dann erst zu leichteren Ködern wechseln.
Worauf sollte ich beim Kauf einer hochwertigen Baitcaster achten?
Wenn man die Magnetbremse auf die leichteste Bremskraft einstellt, sollte sich die Spule leicht drehen. Dann schiebt man die Spule schnell mit dem Finger an. Die Spule sollte jetzt lange nachlaufen; je länger sie läuft, umso hochwertiger ist das verbaute Kugellager. Denn dort wird oft gespart.
An welchen Merkmalen erkenne ich eine hochwertige Baitcaster?
- die Kurbel und die Baitcaster Spule sollten aus Aluminium bestehen.
- die Schnurführung sollte aus hochwertigem Material bestehen, z.B. Titan
- sie sollte ein hochwertiges Getriebe besitzen, am besten mit einer 2-Gang-Übersetzung.
- eine fein einstellbare Bremse ist schon ein Muss.
- sie sollte ein gekapseltes bzw. sehr gut abgedichtetes Bremssystem haben. Die Bremsscheiben sollten aus Kohlefaser/Carbon gefertigt sein.
- das Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium CNC gefräst.
- eine zusätzliche Zentrifugalbremse und Rücklaufsperre runden die Merkmale einer hochwertigen Baitcaster ab.
- möchte man im Salzwasser mit der Baitcaster fischen, sollte sie mit „salzwasserfest“ angegeben sein. Bei einigen hochwertigen Baitcastern sind Teile aus Magnesium verbaut, dieses Material korrodiert im Salzwasser in kürzester Zeit und macht sie somit unbrauchbar.