„So als echter Raubfischprofi landet man jeden Fisch mit der Hand…“. Das war eine Zeit lang auch meine unüberlegte Einstellung. Bis ich mir des Öfteren die Haken in die Finger gerammt habe. Ein paar mal sogar so tief, dass die Haken im Krankenhaus entfernt werden mussten. Erstens bin ich kein Masochist, zweitens mussten Fische dran glauben, die ich nicht verwerten wollte. Das ist vor allem dann tragisch, wenn es sich um kapitale Fische handelt, die wichtig für den Fortbestand sind und für viel Nachwuchs sorgen.
Deshalb zählt für mich nicht nur eine gut gefüllte Köderbox mit feinsten Tackle, sondern auch wieder der Kescher zur Ausrüstung. Vor allem für Angelanfänger sollte er zum wichtigsten Hilfsmittel zählen. Hier ein paar Fakten woran ihr einen guten Kescher erkennt.
1. Das Keschernetz
Ich greife grundsätzlich nur noch zu Keschern mit einem gummierten Keschernetz. Seine entscheidenden Vorteile gegenüber einem geflochtenen Netz:
- Die Gummierung schützt besser die Schleimhaut der Fische, wenn man diese nicht verwerten sondern zurücksetzen will. Eine geschädigte Schleimhaut schützt nicht mehr vor Pilzkrankheiten, die für den Fisch oft tödlich enden.
- Die Haken verfangen sich nicht mehr so leicht im Netz und können einfacher gelöst werden, ohne das Netz zu beschädigen.
- Nach kurzem Abwaschen endwickelt der Kescher keinen üblen Eigengeruch.
Meine Kescher: links Kescher mit langem Kescherstock, mitte ein kleiner Watkescher (wenn ich nur mit leichtem Tackle und kleinen Ködern unterwegs bin), rechts – Spundwandkescher mit langer Leine (in meinem Hausgewässer, zieren hohe Spundwände das Ufer)
2. Der Kescherkopf
Man sollte den Kescher nach dem Motto „lieber zu groß als zu klein“ auswählen, denn man möchte ja nicht durch einen zu kleinen Kescher den Fisch seines Lebens verlieren. Auch wenn andere darüber lächeln, ich nehme meinen großen Kescher auch zum gezielten fischen auf Barsch mit. Denn man weiß nie hundertprozentig (außer man fischt am kleinen Forellenbach auf Forellen) ob nicht doch ein kapitaler Hecht den kleinen Barschköder attackiert. Die Größe des Kescherkopfes meines Standartkeschers beträgt 65x50cm (?). Kleiner wählen würde ich die Größe nicht, beim gezielten Angeln auf Hecht lieber noch etwas größer. Je nach persönlicher Vorliebe gibt es die Kescherköpfe faltbar oder mit starren Rahmen. Bei faltbaren Rahmen sollte man auf die Qualität der Verarbeitung achten, denn diese ist immer ein Schwachpunkt. Ist der Rahmen im gespannten Zustand immer noch sehr lose, Finger Weg beim Kauf.
3. Der Kescherstock
Fische ich hauptsächlich an einem Gewässer mit flacher Uferböschung, ist die Länge des Stiels fast egal. Doch was nützt der tollste Kescher, wenn ich das Wasser nicht vernünftig erreichen kann. Bei den teleskopischen Kescherstöcken gibt es zwei Möglichkeiten:
- Eine Zweihandvariante, in dem ich den Stock erst durch Verschrauben auf Länge bringen kann. Hier sollte man vor dem Auswerfen der Rute den Kescherstock auf die erforderliche Länge bringen.
- Eine Einhandvariante, die sich u.a durch Knopfdruck automatisch verlängert. Hier ist die Auswahl jedoch sehr gering, gute Kescher zu erwischen.